Was D-MER nicht ist

Wie erwähnt lässt der derzeitige Wissenstand darauf schließen, dass es sich beim D-MER um ein physiologisches Problem handelt und keine psychologischen Auslöser zu Grunde liegen.1,3

Auch wenn der D-MER grundsätzlich sehr verlässlich abgrenzbar und eindeutig im Erscheinungsbild ist, wird er oft mit Postpartaler Depression verwechselt, welche zwar parallel bestehen kann, aber nicht muss. Betroffene Mütter, die beide Beschwerdebilder aufweisen, berichten, dass sie beides sehr unterschiedlich und getrennt voneinander wahrnehmen.1,4,7

(Anm.: Eine negative Wechselwirkung zwischen einer Depression/Angststörung/Postpartalen Depression und dem D-MER kann angenommen werden, weshalb vermutlich auch immer wieder Frauen berichten, dass sich die Medikation für das ursprüngliche Beschwerdebild mildernd auf den D-MER ausgewirkt hat, obwohl diese nicht auf Dopamin abzielt.)

Das zur Unterscheidung entscheidende Kriterium ist das ausschließliche Auftreten der Dysphorie im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit einem MSR*.

Der D-MER ist demnach von folgenden anderen Stillproblemen oder Krankheitsbildern abzugrenzen (auch wenn diese zusätzlich zum D-MER bestehen können):1,3,12,18

  • Schmerzhafte MSRe*
  • Übelkeit, Schweißausbrüche oder Kopfschmerzen, ausgelöst durch MSR*
  • Probleme mit der Milchbildung
  • Andere negative Gefühle beim Stillen/Pumpen oder psychische Störungen:
    – generelle Ablehnung dem Stillen gegenüber (Stillaversion)
    – Ungeduld dem Baby gegenüber beim Stillen
    – Irritation durch Schmerzen der Mamillen
    – Generelle Depression oder Postpartale Depression
    – verdecktes Trauma (Das Auftreten von D-MER ist unabhängig von einem physischen Kontakt mit den Brüsten oder den Mamillen – er kann auch bei spontanten MSRen* auftreten.)
    – Traurigkeit beim Pumpen wegen Trennung vom Baby
    – Panikattacken und ähnliches.

*MSR = Milchspendereflex